E07 Ronquoz, Sitten | 1. Preis, 1. Rang
Verfahren: Studienauftrag mit Präqualifikation
Auftraggeber: Stadt Sitten
Zeitraum: 2019
Geschossfläche: ca. 768’000 m2
Projektperimeter: ca. 600’000 m2
Nutzungen Industrie und Gewerbe, Sport und Erholung, Dienstleistung, Bildung, Parking, Kommerziel und Wohnungen
Städtebau: Herzog & de Meuron, Basel
Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Christine Binswanger (Partner in Charge), Julian Oggier (Associate), Muriz Djurdjevic (Project Manager), Panos Coucopoulos, Victoria Kravchenko, Aldis Pahl, Ellen Marie Reinhard, Alois Rosenfeld, Emma Thomas, Daniel Tüschen
Landschaftsarchitektur: Michel Desvigne Paysagiste, Paris
Verkehr: Team+, Lausanne
Visualisierung: © Herzog & de Meuron
Die Stadt des 21. Jahrhunderts
Wie kann man das zukünftige Wachstum aufnehmen und gleichzeitig die derzeitigen Qualitäten der Stadt Sitten bewahren? Aufgrund dieser Überlegungen hat die Stadt Sitten die überwiegend industriell genutzten Flächen südlich des historischen Zentrums als Vorzeigegebiet für die Schaffung der Stadt des 21. Das im Herzen des Tals gelegene Ronquoz-Viertel ist aufgrund seiner Nähe zu den Einrichtungen, den Verkehrsachsen (Bahnhof und Autobahnanschluss) und der Rhône, deren Ufer neu gestaltet werden sollen, ideal. Die Herausforderung für dieses riesige Gebiet von über 60 Hektar, das heute hauptsächlich industriell genutzt wird, besteht darin, die Landschaft von Sitten wieder in den Mittelpunkt der territorialen Entwicklung zu stellen und im Laufe der nächsten dreissig Jahre das Viertel von morgen zu werden, in dem man wohnt, arbeitet, lernt oder sich auch entspannt. Die Stadt des 21. Jahrhunderts, die gleichzeitig gemischt, nachhaltig, grün und offen für alle Sittenerinnen und Sittener ist, zeichnet sich ab.
Ein schrittweiser Übergang
Auf der Grundlage der Analyse der Parzellen und der bestehenden Bebauung und angereichert durch die partizipativen Verfahren, sind die Grundsätze für die Umsetzung des Projekts auf eine evolutionäre Entwicklung ausgerichtet, die in Etappen realisiert werden kann, je nach den Möglichkeiten, die sich insbesondere durch die Umsiedlung von Unternehmen oder die Wiederverwendung von Freiflächen ergeben. So können die bestehenden industriellen und gewerblichen Nutzungen neben den zukünftigen bestehen und der Übergang zu neuen Wohnformen kann in kleinen Schritten, auf der Ebene einzelner Gebäude, erfolgen, wobei jedes Mal ein Mehrwert für das Viertel geschaffen wird. Der Plan Guide will keine starre Vision des städtischen Raums liefern, sondern eine Identität für das zukünftige Viertel und einen Transformationsmechanismus, der auf der Qualität der Interventionen und der Bestätigung des Geistes des Ortes beruht.
Ein nachhaltiges Stadtquartier
Die Stadt Sitten hat grosse Entwicklungsetappen erlebt, in denen wichtige öffentliche Räume wie die Grand Pont oder die Place de la Planta geschaffen wurden. Für die Stadt des 21. Jahrhunderts wird dies die Kette der Parks sein, die sich im Herzen des Viertels befindet und von der Bebauung und der großen Landschaft eingerahmt wird. So liegt das Konzept des Projekts in der Komplementarität und Abhängigkeit zwischen der städtischen Dichte und den großen Freiflächen. Die Kette der Parks wird durch einen Waldstreifen bereichert, der das Viertel von West nach Ost durchzieht. Mit der Pflanzung von fast 5'500 Bäumen, mehr als einem Drittel der Fläche des Quartiers, das den Freiflächen gewidmet ist, und der Aufwertung des Wassers durch Wasserflächen wird Sitten morgen von einem neuen, günstigeren Klima profitieren. Der Waldgürtel, ein echtes Verbindungsglied, das den verschiedenen Sektoren eine gemeinsame Identität verleiht, ermöglicht die Aufnahme einer wichtigen und strukturierenden Achse für den Langsamverkehr. Die dicht mit Obstbäumen bepflanzten Strassen, Plätze, Gemeinschaftsgärten und Promenaden in den Kerngebieten sind integraler Bestandteil des Landschaftskonzepts, das die Natur in das Herz des Viertels zurückbringen soll. Jedes Mal, wenn ein Stadtteil wächst, wächst auch die Kette der Wälder und Parks.
Verbindungen zur historischen Stadt
Der ehemals nur auf das historische Zentrum ausgerichtete Bahnhof von Sitten wird sich im Süden als multimodales Zentrum mit Busbahnhof, Seilbahnstation, P+R, Velostation und öffentlichem Verkehrsnetz fortsetzen. Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird das Viertel mit dem Rest der Stadt verbinden und mehrere Netzwerke für sanfte Mobilität anbieten, wobei der bewaldete Kordon als strukturierende Achse dient. Dadurch wird der Individualverkehr reduziert und es werden neue Formen des Parkens innerhalb der gemeinschaftlich genutzten, zukünftig umbaubaren Siloparkplätze angeboten. Diese neue Form des Parkens wird somit die Umwelt weniger belasten und gleichzeitig Platz für mehr bepflanzte Flächen schaffen. Große öffentliche Flächen, die von Bäumen geschützt werden, werden die Strassen in einen hochwertigen Lebensraum verwandeln. Ein Netz von Nebenstraßen wird den Zugang zu den Wohnungen gewährleisten und Kurzzeitparkplätze im Strassenraum werden für Besucher, Handwerker oder Ladenbesitzer zur Verfügung stehen.
Eine Mischung aus Funktionen und Typologien
Was das vorhandene Kulturerbe betrifft, so können die Gebäude erhalten oder wiederverwendet werden. Die Umgestaltung des Viertels wird die Industrie und das Handwerk nicht vertreiben, sondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Die Unternehmen können entweder auf ihren Parzellen bleiben oder in neue Gebäude umziehen, die sich überwiegend am Rande des Viertels befinden, so dass die Wohngebiete und die Parkkette vor Lärm geschützt sind. Das für Sitten typische offene Stadtgefüge wird in Ronquoz 21 durch individuelle Gebäudetypologien verstärkt, die von weitläufigen Freiflächen umgeben sind. Das Höhenprofil, das je nach Luftdecke von West nach Ost variiert, ermöglicht die Schaffung von Vierteln, die sich stark voneinander unterscheiden, mit sehr unterschiedlichen Dichten und Gebäudetypologien, die vom Stadthaus bis zum Hochhaus reichen und so die Wohn- und Arbeitsformen vervielfältigen. Die räumliche Vielfalt wird die soziale Mischung widerspiegeln. Die Pluralität der Nutzungen wird im gesamten Viertel mit einer ausgewogenen Verteilung zwischen der Anzahl der Wohnungen und der Dienstleistungen festgelegt. Darüber hinaus wird das Viertel dank der verschiedenen Programme und der Grünflächen lebendig, attraktiv und ein Vektor der Begegnung zwischen allen Generationen von Sitten sein.
Verfahren: Studienauftrag mit Präqualifikation
Auftraggeber: Stadt Sitten
Zeitraum: 2019
Geschossfläche: ca. 768’000 m2
Projektperimeter: ca. 600’000 m2
Nutzungen Industrie und Gewerbe, Sport und Erholung, Dienstleistung, Bildung, Parking, Kommerziel und Wohnungen
Städtebau: Herzog & de Meuron, Basel
Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Christine Binswanger (Partner in Charge), Julian Oggier (Associate), Muriz Djurdjevic (Project Manager), Panos Coucopoulos, Victoria Kravchenko, Aldis Pahl, Ellen Marie Reinhard, Alois Rosenfeld, Emma Thomas, Daniel Tüschen
Landschaftsarchitektur: Michel Desvigne Paysagiste, Paris
Verkehr: Team+, Lausanne
Visualisierung: © Herzog & de Meuron
Die Stadt des 21. Jahrhunderts
Wie kann man das zukünftige Wachstum aufnehmen und gleichzeitig die derzeitigen Qualitäten der Stadt Sitten bewahren? Aufgrund dieser Überlegungen hat die Stadt Sitten die überwiegend industriell genutzten Flächen südlich des historischen Zentrums als Vorzeigegebiet für die Schaffung der Stadt des 21. Das im Herzen des Tals gelegene Ronquoz-Viertel ist aufgrund seiner Nähe zu den Einrichtungen, den Verkehrsachsen (Bahnhof und Autobahnanschluss) und der Rhône, deren Ufer neu gestaltet werden sollen, ideal. Die Herausforderung für dieses riesige Gebiet von über 60 Hektar, das heute hauptsächlich industriell genutzt wird, besteht darin, die Landschaft von Sitten wieder in den Mittelpunkt der territorialen Entwicklung zu stellen und im Laufe der nächsten dreissig Jahre das Viertel von morgen zu werden, in dem man wohnt, arbeitet, lernt oder sich auch entspannt. Die Stadt des 21. Jahrhunderts, die gleichzeitig gemischt, nachhaltig, grün und offen für alle Sittenerinnen und Sittener ist, zeichnet sich ab.
Ein schrittweiser Übergang
Auf der Grundlage der Analyse der Parzellen und der bestehenden Bebauung und angereichert durch die partizipativen Verfahren, sind die Grundsätze für die Umsetzung des Projekts auf eine evolutionäre Entwicklung ausgerichtet, die in Etappen realisiert werden kann, je nach den Möglichkeiten, die sich insbesondere durch die Umsiedlung von Unternehmen oder die Wiederverwendung von Freiflächen ergeben. So können die bestehenden industriellen und gewerblichen Nutzungen neben den zukünftigen bestehen und der Übergang zu neuen Wohnformen kann in kleinen Schritten, auf der Ebene einzelner Gebäude, erfolgen, wobei jedes Mal ein Mehrwert für das Viertel geschaffen wird. Der Plan Guide will keine starre Vision des städtischen Raums liefern, sondern eine Identität für das zukünftige Viertel und einen Transformationsmechanismus, der auf der Qualität der Interventionen und der Bestätigung des Geistes des Ortes beruht.
Ein nachhaltiges Stadtquartier
Die Stadt Sitten hat grosse Entwicklungsetappen erlebt, in denen wichtige öffentliche Räume wie die Grand Pont oder die Place de la Planta geschaffen wurden. Für die Stadt des 21. Jahrhunderts wird dies die Kette der Parks sein, die sich im Herzen des Viertels befindet und von der Bebauung und der großen Landschaft eingerahmt wird. So liegt das Konzept des Projekts in der Komplementarität und Abhängigkeit zwischen der städtischen Dichte und den großen Freiflächen. Die Kette der Parks wird durch einen Waldstreifen bereichert, der das Viertel von West nach Ost durchzieht. Mit der Pflanzung von fast 5'500 Bäumen, mehr als einem Drittel der Fläche des Quartiers, das den Freiflächen gewidmet ist, und der Aufwertung des Wassers durch Wasserflächen wird Sitten morgen von einem neuen, günstigeren Klima profitieren. Der Waldgürtel, ein echtes Verbindungsglied, das den verschiedenen Sektoren eine gemeinsame Identität verleiht, ermöglicht die Aufnahme einer wichtigen und strukturierenden Achse für den Langsamverkehr. Die dicht mit Obstbäumen bepflanzten Strassen, Plätze, Gemeinschaftsgärten und Promenaden in den Kerngebieten sind integraler Bestandteil des Landschaftskonzepts, das die Natur in das Herz des Viertels zurückbringen soll. Jedes Mal, wenn ein Stadtteil wächst, wächst auch die Kette der Wälder und Parks.
Verbindungen zur historischen Stadt
Der ehemals nur auf das historische Zentrum ausgerichtete Bahnhof von Sitten wird sich im Süden als multimodales Zentrum mit Busbahnhof, Seilbahnstation, P+R, Velostation und öffentlichem Verkehrsnetz fortsetzen. Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird das Viertel mit dem Rest der Stadt verbinden und mehrere Netzwerke für sanfte Mobilität anbieten, wobei der bewaldete Kordon als strukturierende Achse dient. Dadurch wird der Individualverkehr reduziert und es werden neue Formen des Parkens innerhalb der gemeinschaftlich genutzten, zukünftig umbaubaren Siloparkplätze angeboten. Diese neue Form des Parkens wird somit die Umwelt weniger belasten und gleichzeitig Platz für mehr bepflanzte Flächen schaffen. Große öffentliche Flächen, die von Bäumen geschützt werden, werden die Strassen in einen hochwertigen Lebensraum verwandeln. Ein Netz von Nebenstraßen wird den Zugang zu den Wohnungen gewährleisten und Kurzzeitparkplätze im Strassenraum werden für Besucher, Handwerker oder Ladenbesitzer zur Verfügung stehen.
Eine Mischung aus Funktionen und Typologien
Was das vorhandene Kulturerbe betrifft, so können die Gebäude erhalten oder wiederverwendet werden. Die Umgestaltung des Viertels wird die Industrie und das Handwerk nicht vertreiben, sondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Die Unternehmen können entweder auf ihren Parzellen bleiben oder in neue Gebäude umziehen, die sich überwiegend am Rande des Viertels befinden, so dass die Wohngebiete und die Parkkette vor Lärm geschützt sind. Das für Sitten typische offene Stadtgefüge wird in Ronquoz 21 durch individuelle Gebäudetypologien verstärkt, die von weitläufigen Freiflächen umgeben sind. Das Höhenprofil, das je nach Luftdecke von West nach Ost variiert, ermöglicht die Schaffung von Vierteln, die sich stark voneinander unterscheiden, mit sehr unterschiedlichen Dichten und Gebäudetypologien, die vom Stadthaus bis zum Hochhaus reichen und so die Wohn- und Arbeitsformen vervielfältigen. Die räumliche Vielfalt wird die soziale Mischung widerspiegeln. Die Pluralität der Nutzungen wird im gesamten Viertel mit einer ausgewogenen Verteilung zwischen der Anzahl der Wohnungen und der Dienstleistungen festgelegt. Darüber hinaus wird das Viertel dank der verschiedenen Programme und der Grünflächen lebendig, attraktiv und ein Vektor der Begegnung zwischen allen Generationen von Sitten sein.